Projekt Ton
In meinem Wohnort wurde bis vor einigen Jahren noch eine Tongrube unterhalten. Der geförderte Opalinuston wurde für Tonziegel und Backsteine verwendet.
Um das Material Ton besser kennen- und schätzen zu lernen hatte ich den Wunsch, selber Ton zu gewinnen. Da die frühere Tongrube Eriwies heute ein Naturschutzgebiet ist, brauchte ich zuerst die Genehmigung, ein paar Kessel zu holen.
In der Folge dokumentiere ich die Schritte der Tonaufbereitung.
Ton schlämmen und sieben
Dann habe ich den Ton mit Hilfe eines erfahrenen Keramikers (Jürg Bächtold, Schüpfheim) weiter verarbeitet.
Zuerst haben wir ihn geschlämmt, d.h. mit heissem Wasser versetzt und mit einem Rührwerk zu einem Schlamm verarbeitet.
Anschliessend haben wir den flüssigen Tonschlicker erst durch ein Haushaltssieb, dann durch ein Glasursieb getrieben. Dadurch wurden noch vorhandene Kieselsteine und Würzelchen abgesiebt. Im feinen Sieb blieb nur noch etwas Sand zurück.
Ton aufarbeiten
Als letzten Schritt musste ich den Ton aufarbeiten. Da die äusseren Tonschichten nahe beim Stoff trockener waren als die inneren Bereiche, war der Ton zuerst unregelmässig beschaffen. Um eine gute Homogenität zu erreichen, musste ich den Ton zweimal gut durchkneten.
Am Schluss habe ich noch Schamotte abgemessen und Anteilsmässig eingeknetet.
Das Ergebnis ist ein plastischer Ton, der angenehm verarbeitet werden kann.
Ton brennen
Der Opalinus Ton ist ein Sediment aus dem Meer, das unserer Gebiete vor Jahrmillionen bedeckt hat. Deswegen erstaunt es auch nicht, dass ich eine versteinerte Muschel darin gefunden habe.
Dieser Ton kann rund 1000° heiss gebrannt werden. Seine Farbe ist klassich orange wie Ziegel und Backsteine in unserer Region bekannt sind.