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Simon Sidler

"Kunst ist keine Beschäftigung, Kunst beschäftigt immerwährend den Künstler." (Willi Baumeister)

 

Meine Figuren und Objekte befassen sich grundsätzlich mit der Darstellung des Menschen. Dabei geht es weniger um ein Abbild des Körpers per se, sondern vielmehr um das Wesen des Menschen. Also um Eigenschaften, die genuin menschlich sind und auf dessen Eigenheiten hinweisen: Glück, Zerbrechlichkeit, Geborgenheit, Leid, Fragilität, Eleganz, Kraft. Es könnte auch von einem „überhöhten Körper“ gesprochen werden um mittels Figuren auf eine Transzendenz hinzudeuten. Charakteristisch dabei ist, dass die meisten Figuren auf einen Bewegungsablauf hindeuten oder Teil davon sind.

 

Mit der künstlerischen Inszenierung möchte ich ein Lebensgefühl transportieren. Zu diesem Zweck hilft es mir, die Arbeiten durch expressive Elemente zu prägen. Wo sinnvoll, werden zudem anatomische Details bewusst abstrahiert ohne sich weit von der Form zu lösen.

 

Ein spezielles Augenmerk richte ich auf die Gestaltung der Oberflächen. Dabei verzichte ich gezielt darauf die Figuren mit Glasuren zu übergiessen, welche die Poren schliessen und Unebenheiten ausglätten würden. Vielmehr möchte ich bewusst ästhetische Werkzeugspuren suchen und belassen. Es ist die Suche nach einer Balance zwischen ausgearbeiteten Flächen und Linien einerseits und einer unbearbeiteten Rohheit andererseits, welche eine urtümliche Kraft ausstrahlt. Somit wird mit den Gegensätzen Roh - und Bearbeitung sowie Spannung – und Entspannung gespielt und als künstlerisches Element eingesetzt.

 

Mein künstlerisches Vorgehen ist geprägt durch ein Spannungsfeld zwischen einer klaren Idee und intuitivem Vorgehen. Dabei ist der Plan zu Beginn häufig unvollkommen und entwickelt sich erst während dem gestalterischen Prozess. Das ermöglicht mir ein Hineinfühlen in die Figuren und dadurch ein Schaffen von Stimmungen und Emotionen.